(Meisterung allerdings in Grenzen - und auch
bei der Industrie: Nur Kathrein und Techni-
Sut hatten langfristig ADR-Receiver im Pro-
gramm, und Kathrein bietet noch heute zwei
ADR-taugliche Modelle an. Insgesamt sind
im l auf der Jahre ein paar hunderttausend
solcher Empfänger verkauft worden. Voraus-
sichtlich werden die ADR-Programme zu-
sammen mit den analogen TV-Sendern Zug
um Zug abgeschaltet - ein paar Jahre dürften
sie uns also noch erhalten bleiben. Dass ADR
nicht mehr Erfolg hatte, lag nicht zuletzt dar-
an, dass es sich um einen deutschen Allein-
gang handelte, w'ie bei DSR.
Genau das sollte sich beim nächsten Digital-
radio-System grundlegend ändern: „Digital
Video Broadcast“ (DVB). Dabei werden digi-
tale Radio- und TV- Program me zu einem Pa-
ket gebündelt und gemeinsam übertragen.
DVB ist ein weltweit verbreiteter Standard
und für die drei Übertragungswege Satellit,
Kabel und terrestrische Ausstrahlung spezifi-
ziert. Zur IFA 1997 startete die ARD mit Hör-
funk via DVB, und Anfang 1999 übernahm
sie alle Programme des sterbenden DSR-Sys-
tems ins DVB-Paket. Derzeit sind gut zwan-
zig ARD-Radios via DVB im Kabel und über
Satellit zu empfangen, außerdem kommen
aus dem Orbit noch zahlreiche weitere aus
Österreich, Frankreich, Spanien, den Nieder-
landen, etc. Auch das DVB-TV-Angebot um-
fasst nahezu alle deutschsprachigen sowie ei-
ne Unmenge weiterer Sender aus ganz Euro-
pa. Und wenn es noch eines Beweises bedurft
hätte, dass dem DVB-Radio die Zukunft
gehört, dann war es die Ankündigung der
ARD, ab 2006 ihr komplettes Hörfunkange-
bot auf diesem Weg zu verbreiten. Erste Kon-
zerte und Hörspiele in Dolby Digital 5.1 gibt’s
übrigens auch schon via DVB. Und die Emp-
fängerpreise beginnen bei 150 Euro - bereit
für den Massenmarkt. Auch fürs Kabel bieten
diverse Hersteller DVB-Empfänger an, seit
das leidige d-box-Monopol gefallen ist. Es
wird höchste Zeit, dass neben den ARD-Radi-
os nun auch Privatstationen eingespeist wer-
den. Die Geschichte der deutschen Kabclnet-
ze ist bis dato wenig rühmlich gewesen - von
DSR-Pleite bis zum Hickhack mit den Kar-
tellwächtern wegen des Verkaufs.
Erster DAB-Tuner aus Japan: Technics hat den ST-
GT 1000 inzwischen ersatzlos gestrichen
Zwei Schritte vor, einen zurück - das ist
auch die bevorzugte Gangart von „Digital Au-
dio Broadcasting“. DAB wird über erdgebun-
dene Sender ausgestrahlt, ist auf den stö-
rungsfreien Empfang im fahrenden Auto op-
timiert und soll dereinst das UKW-System
beerben. Doch immer wieder gab es Rück-
schläge: Mal mauerte die ARD, mal die Priva-
ten, mal die Politik. Mittlerweile ist deutsch-
landweit ein DAB-Sendernetz installiert, das
nur im hohen Norden noch größere Lücken
hat. Seit 1995 sind die ersten DAB-Program-
me on air, und die Empfangselektronik fürs
Auto musste damals noch in einer Extra-Box
mit Lüfter im Kofferraum verstaut werden.
Heute gibt es integrierte DAB-Autoradios für
den DIN-Schacht, komplett mit CD- oder
Cassettcn-Player, die um 500 Euro kosten.
Der erste stationäre DAB-Tuner kam Anfang
1999 von Arcam, kurz darauf stellten auch
Technics und Sony ihre Empfänger vor, doch
bis heute ist das Angebot ziemlich dünn.
Bleibt die bange Frage: Wann wird UKW
abgeschaltet? Auch wenn gewisse Politiker
immer mal wieder UKW-Abschalttermine
ins Gespräch bringen, so ist sich die Branche
doch ziemlich einig: UKW bleibt so lange, bis
in annähernd jedem Haushalt ein DAB-Tu-
ner steht. Ergo: Die Verbraucher bestimmen
selbst, wann sie sich digitalisieren wollen.
Nachtelang Radiosen-
dungen mitschnei-
den: Die neuen
OVB-Empfänger
mit Festplatte
machen's
möglich
Cam bridge Audio
THE
NEW WAVE OF BRITISH
HI-FI
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